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Nachdem Janosch seine Prellungen auskuriert hat, die er sich in Falun zugezogen hat und er sich anschließend in Toblach und auch in Oberstdorf in vielen Trainingseinheiten gut vorbereitet hat, wird es jetzt ernst!

Janosch wird am Donnerstag, 25.02.2021 ab 12:45 Uhr in das erste Weltmeisterschaftsrennen starten. Es steht der Qualifikationslauf im Sprint in der klassischen Technik an. Janoschs Ziel ist es, sich unter die 30 weltbesten Athleten zu qualifizieren, um in die Viertelfinals einzuziehen.

Schon jetzt heißt es: Daumen drücken!

Der Skiclub Schluchsee wünscht Janosch eine erfolgreiche und verletzungsfreie WM!!

Die Arena, ohne Zuschauer, lediglich das "Papplikum" ist auf den Rängen der Haupttribüne zu erkennen.

Janosch beim Einlaufen.

25.02.2021 Heute stand für Janosch der erste Wettkampf der Heim-WM an. Zuerst musste Janosch ein Prolog-Rennen über 1,5 km sehr kupierte Strecke, mit 3 knackigen Anstiegen und entsprechend anspruchsvollen Abfahrten absolvieren und versuchen, unter die besten 30 Athleten im Feld der 157 Starter aus 54 Nationen zu kommen. Dies gelang Janosch trotz der relativ hohen Startnummer 50 und schlechter werdenden Verhältnissen mit dem Erreichen des 27. Rangs. Janosch war der einzige deutsche Athlet, der es in die Viertelfinals geschafft hat!

Janosch im Prolog-Rennen.

Leider schaffte es Janosch anschließend nicht, in seinem dem 4. Viertelfinale im sulzigen Schnee unter die Besten zu kommen, da die Wahl der für ihn präparierten Skier in diesem Rennen "die Falsche" war.

Die Techniker durften in der Rennpause die Skier nicht mehr ausgiebig testen und so hatte Janosch Skier mit viel Grip aber wenig Fahrt unter seinen Füßen. Er selbst war sehr gut drauf, aber in den Abfahrten und selbst auf der Ebene fuhr ihm die Konkurrenz davon, wie Janosch selbst sagt "die Konkurrenz fuhr ihm um die Ohren", was natürlich total frustrierend war.

Janosch läuft im Viertelfinale hinter der Konkurrenz her. Foto: BZ

So war Janosch leider mit diesem Ski in diesem Rennen nicht konkurrenzfähig und chancenlos. Am Ende kam für Janosch der absolut nicht zufriedenstellende 28. Gesamtrang heraus.

Leider ist das jetzt so passiert! Aber ausgerechnet bei der WM? Kopf hoch Janosch!

Am Sonntag findet der Team-Sprint statt, bei dem Janosch und sein Partner Sebastian Eisenlauer wieder voll angreifen werden!

28.02.2021 Es stand der Team-Sprint in der freien Technik an. Janosch und Sebastian Eisenlauer wollten sich zusammen im 2. Halbfinale für das WM-Finale qualifizieren. Dazu sollten sie unter den 17 Mannschaften nach 6 x 1,2 km Sprintstrecke unter die besten 4 Teams kommen.

Janosch in der Startaufstellung.

Janosch war Startläufer und kam gut in das Rennen. Er übergab nach seiner ersten Runde auf Rang 6 liegend an Sebastian. Dieser konnte sogar 3 Plätze gut machen, sodass Janosch als 3. in seine 2. Runde ging.

Janosch in seiner ersten Runde auf Rang 4 liegend.

In dem Moment, als Janosch am 2. Anstieg angreifen wollte, kam der Österreicher Mika Vermeulen mit seiner Skispitze genau unter Janoschs Bindungsverschluss. Die Bindung ging auf und Janosch verlor einen Ski. So war Janosch plötzlich aus dem Rennen bzw. er setzte dieses auf dem 15. Rang liegend fort und übergab wieder an Sebastian. Dieser kämpfte sich dann auf den 9. Rang vor und Janosch schaffte es in seiner letzten Runde auf den 6. Rang. Leider konnte Sebastian diesen Platz auf der Schlussrunde nicht mehr verbessern, weil die 5 Athleten, die etwa 10 Sekunden vor ihm liefen, das Tempo verschärften. So blieb für die beiden am Ende der 6. Rang im Halbfinale und leider keine Qualifikation für das Finale!

Was für ein Pech aber auch für die deutsche Mannschaft mit diesem Malheur! Das Material hat heute gepasst und das Erreichen des Finales wäre absolut möglich gewesen!

Janosch wird voraussichtlich wieder am Freitag in der Staffel zum Einsatz kommen. Hoffentlich kommt dann auch mal ein Quäntchen Glück ins Spiel!

05.03.2021 Heute stand das Staffel-Rennen über 4 x 10 km an. Janosch war der 2. Läufer in der klassischen Technik. Jeder Athlet musste 3 harte Runden auf den sehr anspruchsvollen Weltmeisterschafts-Strecken absolvieren.

Jonas Dobler eröffnete als Startläufer das WM-Rennen zusammen mit 17 anderen Athleten der Welt. Obwohl der Russe Chervotkin schon bald sein Heil in der Flucht suchte, lief man in der Verfolgergruppe ruhig und konstant weiter, sodass Jonas sehr gut mithalten konnte. Mit gutem Material unter den Füßen machte Jonas ein gutes Rennen, er wechselte im Verfolgerfeld mit 46 Sekunden Rückstand auf Russland und auf dem 5. Rang liegend auf Janosch.

Janosch hatte es in seinem Teil-Rennen mit Größen wie Emil Iversen, Maurice Magnificat, Iivo Niskanen, Dario Cologna und vielen mehr zu tun. Die Genannten legten gleich richtig los, denn sie wollten den Russen Yakimushkin einholen. Dem hohen Anfangstempo, das Janosch in der ersten Runde noch annähernd mitgehen konnte, musste Janosch dann in der 2. Runde Tribut zollen. Mit nicht so gutem Material, der Ski lief nicht gut und bei stärker werdendem Schneefall verlor Janosch auf seiner Teilstrecke über die 3 Runden eine Minute auf die mittlerweile führende Mannschaft aus Norwegen.

Janosch im Anstieg zum Burgstall.

So wechselte Janosch ziemlich deprimiert auf dem 8. Rang liegend auf den 3. Mann Lucas Bögl. Janoschs Laufzeit mit 28:15 Minuten war sogar schneller als die von Jonas Dobler, allerdings waren viele Konkurrenten auf dieser Teilstrecke noch schneller als Janosch, nämlich rund eine Minute.

Lucas und auch später Friedrich Moch konnten auf ihren Skating-Teilstrecken im weichen Schnee keinen Boden gut machen, im Gegenteil der Rückstand auf die Spitze wurde Runde um Runde größer. Am Ende brachte der junge Friedrich Moch, mit einem klasse Rennen die deutsche Staffel noch auf den 7. Rang.

Leider kam auch heute bei den Herren nicht die erhoffte Platzierung heraus!

Am Sonntag läuft Janosch wider Erwarten jetzt doch auch das 50 km Rennen. Es warten die wohl 8 härtesten Runden seiner bisherigen Laufbahn auf ihn! Da heißt es Daumen drücken!

07.03.2021 Janosch wollte zum Abschluss der Heim-WM noch das 50 km Massenstartrennen im klassischen Stil bestreiten. Eigentlich war dieses Rennen nicht unbedingt in der Einsatz-Planung von Janosch bzw. des DSV-Teams. Auf der wohl härtesten Strecke der WM-Geschichte hatte Janosch 8 Runden a 6,25 km mit jeweils 224 Höhenmetern zu absolvieren. Somit waren insgesamt rund 1800 Höhenmeter auf den 50 km zu meistern. Es galt also für Janosch, den berühmt berüchtigten Burgstall insgesamt 8 Mal zu bezwingen. Ein verdammt schwieriges Unterfangen wartete auf Janosch.

Das große Starterfeld im Kampf um WM-Gold.

Zunächst konnte Janosch im Feld der 57 besten Langläufer der Welt gut mithalten, er bewegte sich immer um die Ränge 20 bis 30. Im letzten Drittel des Rennens ging es aber immer schwerer und Janosch hatte sehr zu kämpfen, weil auch von Krämpfen geplagt, das Rennen zu Ende laufen. Aber Aufgeben gibt es für Janosch, er mobilisierte seine letzten Kräfte und so erreichte er völlig erschöpft auf dem 39. Rang liegend das Ziel.

Janosch in der Verpflegungszone, noch vor Lucas Bögl liegend.

Lucas Bögl jetzt vor Janosch.

Janosch auf seinen letzten Runden der WM Foto: BZ

Trotz allem Pech in den Rennen während der WM mit schlechtem Skimaterial, Skiverlust im Team-Sprint und vieles andere mehr war das 50 km Rennen doch noch ein akzeptabler Abschluss der WM für Janosch. Ein 50er ist schon etwas Besonderes, weil solch lange Renndistanzen im Weltcup jährlich nur einmal und zwar zum Saisonabschluss gelaufen werden. Die heutige enorme Energieleistung, vor allem auch unter diesen Umständen das Rennen zu Ende zu laufen, kann Janosch nur Auftrieb geben für die kommenden Aufgaben in seiner noch jungen Karriere.

Lieber Janosch, herzlichen Glückwunsch zur 2. WM-Teilnahme, sagt der Skiclub Schluchsee!