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Janosch startet auch in diesem Jahr bei der Tour de Ski. Leider findet auch die Tour, Corona bedingt ohne Zuschauer und auch ohne die Athleten aus Norwegen statt. Zum ersten Mal will er, bei seiner 4. Tour-Teilnahme, alle 8 Etappen innerhalb der 10 Tage durchlaufen. Hierfür wünschen wir Janosch schon jetzt viel Durchhaltevermögen!

01.01.2021 In Val Mustair in der Schweiz, der Heimat von Dario Cologna, ging es los. Es stand ein Sprintrennen in der Skating-Technik auf dem Programm. Es musste auf einem 700 m langen Kurs, der 2 mal zu laufen war und mit harten Steigungen und kniffligen Abfahrten sehr selektiv war, um die ersten 30 Plätze im Klassement gekämpft werden. Leider schaffte es kein deutscher Athlet in die Viertelfinals. Janosch war auf Rang 47 bester Deutscher unter 84 Teilnehmern, ihm fehlten allerdings knapp 4 Sekunden auf Rang 30. Entsprechend gefrustet und unzufrieden waren dann auch alle deutschen Sportler. Am 02.01. geht es mit einem Massenstart-Rennen über 15 km und endlich mal in der klassischen Technik weiter.

Viel Erfolg für alle Athleten, vor allem natürlich für Janosch, der endlich einmal in seiner bevorzugten Technik an den Start gehen kann!

02.01.2021 Beim 15 km Massenstartrennen in der klassischen Technik musste Janosch mit der Startnummer 53 und ziemlich weit hinten in der 8. Reihe in das Rennen starten. Janosch arbeitete sich kontinuierlich nach vorne und lag bis Runde 2 immer etwa um Platz 30 bis 40 im Rennen. Leider passierte ihm gegen Ende der 2. Runde in einer giftigen Abfahrt ein selbst verschuldeter Sturz. Dieser Sturz machte Janoschs Aufholabsichten zunichte und am Ende belegte er den, wiederum für ihn nicht zufriedenstellenden, 45. Rang unter den 77 Teilnehmern. Janosch hatte leider, nach einem turbulenten Rennen mit mehreren Stürzen, 2:36 Minuten Rückstand auf den Tagessieger Alexander Bolshunov aus Russland. Kopf hoch Janosch, denn morgen heißt es auf ein Neues im 15 km Verfolgungsrennen, dann wieder in der Skating-Technik!

03.01.2021 Das 15 km Verfolgungsrennen in der freien Technik stand auf dem Programm. Es wurde in den Abständen der Tour-Gesamtwertung gestartet. Alexander Bolshunov durfte als Gesamtführender als Erster und mit etwa 1 Minute Vorsprung auf die Nächstplatzierten starten. Für Janosch hieß es, er musste lange 3:20 Minuten warten, bis er im Wellenstart zusammen mit 34 anderen Sportlern auf die Strecke durfte. Janosch konnte sein Rennen, was die Ranglisten bei den Runden-Zwischenzeiten bestätigen, relativ gleichmäßig und zusammen mit seinem DSV-Teamkameraden Andi Katz bestreiten. Da Janosch, nach eigener Aussage "schonend in der Gruppe mit geschwommen ist", sollte das am Ende erreichte Ergebnis mit dem 49. Rang unter 75 Startern nicht beunruhigen. Bester Deutscher war heute Lucas Bögl auf Rang 17.

Janosch will zum Formaufbau jetzt Rennen für Rennen individuell gestalten. Es kommen während der Tour auch noch einige Klassik-Rennen! 

Unangefochtener Sieger wurde wiederum der Russe Bolshunov, er führt die Zwischenstandsliste weiterhin, mit knapp einer Minute Vorsprung, souverän an. Janosch liegt mit 5:31 Minuten Rückstand in der Gesamt-Wertung auf Rang 49.

Am Montag gibt es den verdienten Ruhetag, bevor es am Dienstag schon wieder weitergeht und zwar mit einem 15 km Rennen in Toblach / Italien, wieder in der freien Technik. Bis dahin wünschen wir gute Erholung!

05.01.2021 Heute waren in Toblach 3 x 5 km in der freien, der Skating-Technik zu absolvieren.

Foto: BZ; siehe auch Artikel in den Anlagen

Janosch war bereits mit Startnummer 5 am Start und er legte gleich richtig gut los, denn er war bei den Zwischenzeiten immer mit vorn dabei. Janosch hatte dann in der 3. Runde auch das Glück mit dem später gestarteten Kollegen Florian Notz eine Zeit lang mitlaufen zu können. Am Ende nach 15 Kilometern belegte Janosch als bester Deutscher den herausragenden 10. Rang und damit für Janosch das beste Ergebnis seit langer Zeit im Weltcup! Als Beleg haben wir dies im nachfolgenden Bild festgehalten.

Janosch belegt nach diesem Rennen seinen eigenen Eindruck vom Sonntag, dass seine Form ansteigt. Er widerlegt damit auch die bisherige Ansicht von Bundestrainer Schlickenrieder, dieser empfahl Janosch nach den Rennen von Val Mustair aus der Tour auszusteigen und doch lieber einen Trainingsblock in Oberstdorf einzuschieben. Janosch sah das nicht so und bestand darauf weiter bei der Tour zu bleiben.

Heute hat Janosch es wieder einmal allen gezeigt, dass er in sehr guter Verfassung ist und mit der Weltspitze mithalten kann. Der Rückstand von Janosch auf den Sieger Bolshunov von nur 43.9 Sekunden nach fast 34 Minuten Laufzeit, und das in seiner nicht so geliebten Skating-Technik, belegt dies eindrücklich. Schön war für Janosch sicher auch mal wieder auf dem Stuhl des Führenden zu sitzen und das fast eine viertel Stunde lang. Erst der Russe Melnichenko, mit der Startnummer 33, verdrängte Janosch wieder vom "Leader Chair". Auch schön für Janosch ist, dass er mit seinem 10. Rang seine ersten 26 Weltcup-Punkte der Saison einkassiert und auch die halbe WM-Norm erfüllt hat.

Das Mannschaftsergebnis der Deutschen kann sich ebenfalls sehen lassen. Hinter Janosch reiht sich ein großer Teil der Mannschaft ein, dies sind Florian Notz (11.), Jonas Dobler (12.) und Lucas Bögl auf dem 13. Rang. Andi Katz (37.) und Thomas Bing (39.) konnten leider kein so gutes Rennen wie ihre Kollegen abliefern.

Lieber Janosch, herzlichen Glückwunsch nach Toblach zu dieser grandiosen Leistung! Glückwunsch aber auch an die Kollegen Notz, Dobler und Bögl. So kann es morgen ruhig weitergehen beim 15 km Klassisch-Rennen.

06.01.2021 Im 15 km Verfolgungsrennen in der klassischen Technik durfte Janosch, anhand der gestrigen Platzierung, bereits auf Startplatz 10 und mit 44 Sekunden Rückstand auf den Führenden Bolshunov in das Rennen gehen.

Janosch war hochmotiviert, vielleicht sogar zu sehr motiviert, denn er ging das Rennen sehr schnell an und enteilte seinen kurz nach ihm gestarteten Mannschaftskollegen Bögl, Notz und Dobler. Leider musste Janosch dann seinem zu hohen Anfangstempo Tribut zollen und er wurde von der Gruppe hinter ihm eingeholt. Janosch konnte bis zum Ende der 2. Runde, immer auf Rang 12 - 16 liegend, noch mithalten, musste dann aber abreißen lassen. Leider wurde er dann ziemlich nach hinten "durchgereicht", sodass am Ende nur der für ihn natürlich unbefriedigende 33. Rang heraussprang, unter den noch verbliebenen 60 Startern.

Im Nachhinein räumte Janosch, auf Nachfrage der BZ, sein zu forsches Angehen des Rennes als Fehler ein, allerdings sagte er auch, dass er seinen Ski besser testen hätte sollen, denn dieser war bei diesem Rennen leider auch nicht der Beste.

Alexander Bolshunov siegte fast selbstverständlich auch heute wieder, vor seinen Kollegen Yakimushkin und Belov, alle aus Russland.

Janosch Kopf hoch, das ist jetzt so passiert! Morgen ist Ruhetag und dann geht´s in Val di Fiemme weiter! 15 km klassisch Massenstart - alles ist möglich!

08.01.2021 Am letzten Ort der Tour, in Val di Fiemme / Italien, stand heute ein Massenstartrennen in der klassischen Technik über 15 km an. Janosch startete ziemlich weit hinten auf Platz 41 und in der 9. Startreihe im Feld der noch verbliebenen 53 Athleten.

Janosch kam gut in das Rennen und konnte Platz um Platz gut machen, sodass er bereits nach 2,5 km etwa auf dem 30. Rang lief. Mit Fortdauer des Rennens über 6 x 2,5 km arbeitete sich Janosch immer weiter nach vorne und konnte dann im Spitzenfeld von etwa 20 Athleten mitlaufen. So kam es im Verlauf des Rennens immer wieder mal zu direkten Kontakten mit all den Weltklasse-Läufern wie Maurice Manificat, Dario Cologna und Alexander Bolshunov. Janosch hatte sogar einmal die Ehre in einer schnellen Abfahrt den vor ihm fahrenden und Tour-Führenden Bolshunov an dessen Stock von hinten anzuschieben.

In der letzten Runde wurde das Tempo in der Führungsgruppe verschärft und Janosch konnte sehr gut und vor allem sturz- und stockbruchfrei mithalten. Am Ende belegte Janosch, mit nur knapp 8 Sekunden Rückstand auf den Sieger Bolshunov, den hervorragenden 6. Rang, was ihm die Qualifikation zur WM in Oberstdorf einbrachte.

Natürlich wurde Janosch jetzt wieder einmal vom Fernsehen interviewt!

Man kann nur sagen: Janosch, alles richtig gemacht!

Einmal mehr war Janosch bester deutscher Starter. Die weiteren Platzierungen der Deutschen: 13. Florian Notz, 23. Jonas Dobler, 26. Thomas Bing und 30. Lucas Bögl.

Herzliche Gratulation nach Val di Fiemme! Wir wünschen gute Erholung für den morgigen Klassisch-Sprint-Tag!

09.01.2021 Heute war ein Klassik-Sprint-Rennen auf dem Programm. 52 verbliebene Athleten nahmen den 1,3 km langen Prolog und somit das Qualifikationsrennen in Angriff. Janosch startete per 15 Sekunden Intervall-Start in dieses Rennen. Janosch konnte sich mit der 19. Zeit unter die besten 30 Starter für die Viertelfinals qualifizieren. Das war schon einmal ein erster Erfolg!

Janosch startete dann im 4. von insgesamt 5 Viertelfinals. Er lief ein taktisch kluges Rennen und hielt sich aus allem raus. Leider war im Endspurt auf den letzten 100 Metern der Russe Semikov in Janoschs Spur, sodass Janosch weil er eigentlich schneller war, kurz vor dem Ziel die Spur wechseln musste und dadurch aber Zeit verlor. So kam der 3. Rang im Viertelfinale heraus. Janosch hatte aber das Glück des Tüchtigen, weil der Sieger des Rennens Richard Jouve in Nachhinein, wegen einer Behinderung von Michal Novak der dadurch stürzte, disqualifiziert wurde. So stand Janosch auf einmal im Halbfinale!

Im Halbfinale hatte Janosch dann z.B. gegen den Sprinter-Star Federico Pellegrino anzutreten. Von Anfang an zeichnete sich ein schnelles Rennen ab. Janosch hielt sich gepflegt zurück und beobachtete die Situation von hinten. Erst gegen Rennende griff er wieder an, konnte aber nicht ganz in den Kampf um die vordersten Plätze eingreifen. So wurde Janosch trotzdem sehr guter Viertplatzierter. Am Ende kam dann ein hervorragender 8. Rang im Gesamt-Klassement heraus. Übrigens hieß der Sieger diesmal nicht Alexander Bolshunov, sondern Oskar Svensson aus Schweden.

Hut ab Janosch, vor dieser Leistung und der Gesamtleistung während der Tour. 3 Top Ten Platzierungen können sich durchaus sehen lassen! Übrigens bringen die 3 Top-Platzierungen 90 Weltcup-Punkte und Janosch dadurch in der Weltrangliste auf Platz 34 unter 104 in der Weltcup-Punktewertung platzierten Athleten.

Wir wünschen viel Kraft und Durchhaltevermögen für das morgige letzte Rennen der Tour, den brutalen Final Climb auf die Alpe Cermis!!

10.01.2021 Das erste Mal in Janoschs Karriere wollte er sich den Aufstieg zur Alpe Cermis antun!

Janosch musste wieder in einer der letzten Startreihen mit Nummer 41 in das Massenstart-Rennen gehen. Zuerst musste eine 2,5 km lange Runde im Bereich des Skistadions gelaufen werden. Am Ende der Runde hatte sich Janosch schon um 10 Plätze auf Rang 31 vorgekämpft. Dann ging es auf die Überführungsstrecke in Richtung Talstation des Skihangs der Alpe Cermis. Bis dahin änderte sich nichts an der Position, denn Janosch konnte im großen Feld der 51 Starter, das bis dahin noch eng beieinander war, "mit schwimmen".

Ab Strecken-Kilometer 6 hieß es dann, nur noch den Berg hinauf zur Alpe Cermis. Diesen Hang, den sonst nur Alpin-Skifahrer allerdings bergab befahren, galt es jetzt für die Langläufer bergauf zu bezwingen. Auf den knapp 4 Kilometern mussten 400 Höhenmeter bezwungen werden, mit sehr steilen Rampen von bis zu 40 % Neigung.

Janosch meisterte diese große Herausforderung mit Bravour. Er kämpfte sich relativ gleichmäßig, leider ohne die sonst etwas unterstützenden Zuschauer im Hang, die steilen Rampen hoch, sodass er am Ende des Rennens auf dem 27. Rang liegend, ausgepowert aber sicher sehr glücklich im Ziel ankam. Was für eine Energieleistung! Herzlichen Glückwunsch zur Erstbesteigung der Alpe Cermis!

Weltcup-Punkte gab es auch wieder. Janosch hat jetzt 114 Punkte und steht in dieser Rangliste auf Platz 33.

Sieger wurde heute der Russe Dennis Spitsov. Lucas Bögl wurde hervorragender 8., 20. Jonas Dobler, 26. Florian Notz und 44. Thomas Bing. Gesamt-Tour-Sieger wurde erwartungsgemäß und souverän der Russe Alexander Bolshunov.

Janosch schließt seine erste komplett absolvierte Tour de Ski auf dem guten 30. Rang unter den am Ende verbliebenen 51 Finalisten ab. Am Anfang der Tour waren es noch 84 Athleten, doch 33 Teilnehmer sind dann nach und nach aus der Tour ausgestiegen.

Nochmals herzlichen Glückwunsch zu den hervorragenden Leistungen, während der 8 Etappen innerhalb 10 Tagen!

Wir wünschen jetzt gute Erholung, bis es dann ab dem 23. Januar in Finnland und anschließend in Schweden mit den nächsten Weltcup-Rennen weitergeht!